Oranienburger BV - USV Potsdam II 64:72 (38:44)

Zum Auftakt in die Playoffs ging es für den Oranienburger BV gleich gegen das favorisierte Team aus Potsdam. Mit 12 Siegen bei nur zwei Niederlagen in der Hauptrunde waren sie sportlich die erfolgreichste Mannschaft und somit auch erster Anwärter auf den Oberliga-Titel. Allerdings hatte auch der OBV in der Rückrunde deutlich zulegen können und nur gegen eben jenes Team aus der Landeshauptstadt (denkbar knapp nach Verlängerung) verloren. Insofern versprach diese Partie eine Menge Spannung.

Beide Mannschaften traten nahezu in Bestbesetzung an. Auf Seiten der Gäste fehlte lediglich Routinier R. Koch, während bei den Oranienburgern D. Przygoda verletzungsbedingt ausfiel.

Die Mannen um Trainer F. Fischer wollten endlich den ersten Sieg gegen Potsdam einfahren und gingen dementsprechend hoch konzentriert in das Spiel. Den besseren Start erwischte allerdings der USV. Angeführt vom sehr gut aufgelegten A. Strasser (am Ende 29 Punkte) scorten die Gäste in den ersten Minuten fast nach Belieben und führten so nach nur drei Minuten bereits mit 15:4. Eine frühe Auszeit sollte den Rhythmus der Potsdamer brechen, doch es gelang auch danach nicht wirklich Zugriff in der Defense zu bekommen. Immerhin verbesserte man die eigenen Angriffsbemühungen, so dass in der Konsequenz der Rückstand stabil bei 10 Punkten gehalten werden konnte. In den Schlussminuten des 1. Viertels erhöhten die Gäste dann allerdings noch einmal die Schlagzahl und zogen bis zur ersten Pause auf 18:33 davon. Alle guten Vorsätze der Oranienburger schienen bereits dahin zu sein.

Aber ein Basketballspiel gewinnt oder verliert man bekanntlich nicht in nur einem Viertel. Es war also noch alles möglich für den OBV, jedoch musste dafür die Defense zwingend verbessert werden. Gesagt, getan. Zu Beginn des 2. Viertel gelang den Potsdamern plötzlich so gut wie nichts mehr. Kein einziger Wurf fand in den ersten fünf Minuten das Ziel, sodass der OBV in dieser Phase (über P. Matejcek und N. Seewald) den Rückstand auf 27:33 verkürzen konnte. In der Folge entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe (Pausenstand: 38:44). Oranienburg war eindeutig wieder im Spiel.

Nun galt es für den OBV fokussiert und konzentriert in den 3. Spielabschnitt zu starten und insbesondere in der Defense weiterhin gut zu verschieben, um die Potsdamer nicht zu einfachen Punkten kommen zu lassen. Dies gelang – jedoch auf beiden Seiten. Dadurch entwickelte sich ein punktearmes, aber durchaus sehr intensives Spiel, welches die Schiedsrichter leider nicht immer mit passenden Entscheidungen begleiteten. So blieben an beiden Enden des Feldes einige zwingende Pfiffe aus. Oranienburg konnte sich davon unbenommen sukzessive zurückkämpfen. So drückte man den Rückstand bis zur letzten Viertelpause auf nur noch drei Punkte (52:55). Der Ausgang dieser Partie war wieder völlig offen.

Im finalen Spielabschnitt blieb dieser knappe Rückstand dann nahezu konstant. Dem OBV wollte es einfach nicht gelingen selbst die Führung zu übernehmen. Zwei Minuten vor dem Ende lag man  dementsprechend noch immer knapp hinten (64:66). Es war nichtsdestotrotz nur ein Korb Rückstand und fraglos noch genug Zeit, um die Gäste im dritten Anlauf endlich das erste Mal zu besiegen. Doch es sollte an diesem Tag einfach nicht sein. Die letzten 120 Sekunden gehörten klar dem USV. Mit 6-0 konnten sie den eigenen Vorsprung wieder auf acht Punkte ausbauen und letzlich diese Partie mit 64:72 für sich entscheiden. 

Fazit: Insgesamt betrachtet, spielten die Potsdamer als Team etwas reifer und cleverer, so dass dieser Sieg durchaus verdient ist. Entschieden sind die Playoffs damit noch lange nicht. Selbst ein Erfolg der Oranienburger im Rückspiel ist nicht ausgeschlossen. Jetzt heißt es die richtigen Schlüsse aus dieser Niederlage zu ziehen, um dann am kommenden Samstag in Bernau (die etwas überraschend in Lauchhammer verloren) den ersten Playoff-Sieg einfahren zu können.

Stimmen zum Spiel:

Jens Runge (#5):

„Leider hat uns vor allem das erste Viertel das Spiel gekostet. Die Potsdamer haben gleich zu Beginn viel Druck auf mich als Aufbauspieler gemacht. Es war dadurch schwer in unsere Systeme rein zu kommen. In der Defense waren wir im ersten Abschnitt auch überhaupt nicht wach. Wir wurden zu leicht im 1:1 geschlagen und auch die Teamdefense hat anfangs nicht funktioniert. Im Laufe des Spiels haben wir uns dann aber wieder gut zurück gekämpft. Vielleicht hat das aber einfach zuviel Kraft gekostet, sodass am Ende die entscheidenden Körbe zur Führung nicht fallen wollten. Ich glaube, wenn wir im Rückspiel insgesamt konzentrierter sind und vor allem in der Defense besser kommunizieren, können wir Potsdam schlagen.“

Fabian Fischer (Coach):

„Wir haben dem Druck des Gegners und wahrscheinlich auch ein wenig dem eigenen Druck nicht Stand gehalten und sind daher sehr schleppend ins Spiel gekommen. Dennoch ein Kompliment an meine Jungs, wie sie sich einmal mehr in dieser Saison, ins Spiel zurück gekämpft haben. Ich denke am Ende sind uns einfach ein wenig die Kräfte ausgegangen um das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen. Wir werden die Woche wieder intensiv arbeiten, um am Samstag in Bernau, den ersten Playoff-Sieg in der Vereinsgeschichte zu holen.“

Statistiken zum Spiel:

FG - Würfe aus dem Feld, FW - Freiwürfe, Reb - Rebounds, Ass - Assist, TO - Turnover, BG - Ballgewinn, BL - Block, PF - Persönliche Fouls, Pkt - Punkte

Video zum Spiel:

Daniel Przygoda, 19.02.2018