Oranienburger BV - BG Schwedt 86:62 (35:29)

Zum Ende der Hinrunde ging es für den OBV in heimischer Halle gegen die noch sieglosen Mannen aus Schwedt. Mit einer Niederlage würde man auf den letzten Platz abrutschen, mit einem Erfolg hingegen die kleinen Chancen auf eine Playoff-Teilnahme wahren (so unwahrscheinlich diese auch sein mögen) und zudem die Hinrunde etwas versöhnlicher abschließen. 

Nach einem schön herausgespielten Distanzwurf von Neuzugang Z. Owczarek zu Beginn der Partie, zeigte der OBV leider wieder das Gesicht der letzten Wochen. Viele Aktionen wurden zu schnell abgeschlossen und in der Defense nur halbherzig agiert. Generell fehlte die notwendige Aggressivität, um den teilweise eher behäbigen und konditionell sicherlich nicht austrainierten Schwedtern das eigene Spiel aufzudrücken. In der Konsequenz konnten die Gäste aus der Uckermark in den ersten Minuten eine 9:3-Führung erarbeiten, die sie bis zum Viertelende fast problemlos verteidigen konnten (15:20).

Der Beginn des 2. Viertels gehörte dann jedoch dem OBV. Mit schnellen Ballgewinnen und dementsprechend einfachen Abschlüssen drehte man die Partie binnen weniger Minuten. Mitte des Viertels stand es so 28:22. Mit diesem 6-Punkte-Vorsprung ging es dann auch in die Halbzeit, da in der Folge wieder vermehrt einfache Fehler eingestreut wurden und es zudem etwas am Abschlussglück fehlte. Dennoch machten die Gäste schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr den Eindruck diese Schwächen des OBV selbst nachhaltig nutzen zu können. Dafür fehlte es ihnen deutlich an PS.

 Im 3. Viertel offenbarten sich dann mehr und mehr die spielerischen und konditionellen Vorteile des OBV. Zudem war nun auch aus der Distanz das nötige Wurfglück da. Schwedt punktete hingegen fast nur noch durch Einzelaktionen. Bester Akteur auf Seiten der Gäste war dabei P. Matejcek, der die sich abzeichnende Niederlage aber auch nicht aufhalten konnte. Der Vorsprung des OBV wuchs sukzessive an, erst auf 50:36 Mitte des Spielabschnitts, am Ende des Viertels hieß es dann 66:44. Hier ging es nur noch um die Höhe des Sieges.

Dass der OBV sich nach den vielen knappen Niederlagen der letzten Wochen nun mit einem klaren Erfolg Selbstbewusstsein für die Rückrunde holen wollte, zeigte der fulminante Beginn des Schlussabschnitts. Binnen drei Minuten wuchs der Vorsprung von +22 auf +34. Schwedt taumelte in dieser Phase regelrecht dem Ende entgegen. Lediglich der schon erwähnte P. Matejcek zeigte mit einigen schönen Einzelaktionen noch etwas Widerstand und drückte fast im Alleingang – allerdings auch aufgrund nun wieder zunehmender Fahrigkeit und mangelnder Chancenverwertung des OBV -  den Rückstand auf letztlich erträgliche 24 Punkte (Schlussstand: 86:62). 

Für den OBV blieb es daher unter dem Strich nur ein (zwar deutlicher) Pflichtsieg, der jedoch am Ende auch wieder aufzeigte wie fragil das eigene Spiel ist, kassierte man doch in den letzten 5 Minuten noch einen ärgerlichen 16:4-Lauf der Schwedter. 

Fazit: Mit dem zweiten Saisonsieg nach sieben Spielen steht man auf Platz 6 der Tabelle. Gegen Schwedt war man zwar klar besser, hatte nahezu auf allen Ebenen einen Vorteil, zeigte jedoch in einigen Phasen die altbekannten Schwächen, die zwingend abgestellt werden müssen, will man in der Rückrunde mehr als gut agierender Sparringspartner für die in der Tabelle besser platzierten Teams sein.

Statistiken zum Spiel:

FG - Würfe aus dem Feld, FW - Freiwürfe, Reb - Rebounds, Ass - Assist, TO - Turnover, BG - Ballgewinn, BL - Block, PF - Persönliche Fouls, Pkt - Punkte

Video zum Spiel:

Die Ergebnisse des 7. Oberliga-Spieltages im Überblick

Quelle: www.basketball-bund.net 

Daniel Przygoda, 21.11.2017