Havel Towers – Oranienburger BV - 80:75 (42:35)

Die Vorzeichen dieser Partie sind schnell erzählt: Die Havel Towers wollten nach zwei knappen Niederlagen wieder in die Erfolgsspur zurückfinden, der OBV hingegen die ansteigende Form aus den letzten Auftritten in den 2. Saisonsieg ummünzen. Andernfalls würde man endgültig in die Niederungen der Tabelle abrutschen.

Für die neuformierten Havel Towers (Zusammenlegung der Teams aus Rathenow und Brandenburg) war es nach zwei Auftritten in Brandenburg das erste Heimspiel in Rathenow. Vor gut 100 Zuschauern waren sie von Beginn an gewillt der Partie den eigenen Stempel aufzudrücken. Aber auch der OBV wollte – angeführt von Neu-Oranienburger Z. Owczarek – früh aufzeigen, dass man nicht nur als Punktelieferant angereist ist. So entwickelte sich ein ausgeglichenes 1. Viertel, indem die Führung mehrmals wechselte. Erst in den Schlussminuten gelang es den Havel Towers etwas davonzuziehen (19:13).

Durchaus zufrieden mit dem Beginn der Partie wollte der OBV auch das 2. Viertel offen gestalten. Allerdings erwischten die Towers den deutlich besseren Start. Egal ob am Brett oder aus der Distanz, plötzlich fand jeder Wurf den Korb und der Vorsprung wuchs fast sprunghaft erst auf 34:17, wenig später dann sogar auf 40:21 an. Das Spiel schien in dieser Phase fast schon vorentschieden, da dem OBV kaum noch einfache Abschlüsse gelangen, man viel zu viele Turnover fabrizierte und in der Defense keinen richtigen Zugriff bekam. So waren es dann auch eher die Havel Towers, die selbst etwas den Faden verloren und die Tür damit offen ließen. Bis zum Ende des Viertels konnte der OBV den Rückstand – fast schon etwas überraschend – dank eines 14:2-Laufs auf nur noch sieben Punkte verkleinern. So schien wieder alles möglich. 

Die 2. Halbzeit begann dann ausgeglichen. Auf Seiten der Gastgeber brillierten insbesondere der Center M. Krüger sowie Flügelspieler O. Brätsch mit vielen erfolgreichen Korbaktionen. Doch auch der OBV war gut im Spiel, zeigte zunehmend auch aus der Distanz die nötige Treffsicherheit und reduzierte den Rückstand bis zum Ende des Viertels auf nur noch drei Punkte (59:56). 

Der Start in die entscheidenden 10 Minuten des Spiels gehörte den Towers. Binnen drei Minuten zogen sie auf 70:60 davon. Der OBV zeigte sich allerdings wenig beeindruckt und antwortete seinerseits erst mit drei erfolgreichen Dreiern gepaart mit einer intensiven Mann-zu-Mann-Verteidigung, gefolgt von einfachen Körben am Brett, die knapp eine Minute vor Spielende sogar zur 72:73-Führung führte. Die Freude darüber war allerdings nur sehr kurz, da in der Folge das Spiel (leider auch aufgrund haarsträubender Schiedsrichter- und Kampfrichterleistungen) zugunsten der Towers kippte. So endete ein durchaus ansehnliches und spannendes Spiel am Ende etwas unrühmlich, allerdings sportlich durchaus verdient 80:75 für die Gastgeber, die insgesamt den etwas reiferen Eindruck hinterließen. Dem OBV unterliefen über die gesamte Partie gesehen eindeutig zu viele einfache Ballverluste. Daher hieß es auch in diesem Spiel mal wieder: man war knapp dran, blieb am Ende aber erneut nur zweiter Sieger. 

Fazit: Wenn man 75 eigene Punkte erzielt und dennoch verliert, hat man wahrscheinlich ein Problem in der eigenen Defense oder mit zu vielen einfachen Ballverlusten. In diesem Spiel war es eine Mischung aus beidem. Manchmal fehlte es an der letzten Entschlossenheit im Spiel gegen den Ball, zudem waren 23 Turnover eindeutig zu viel. Sollte man dies in den kommenden Spielen signifikant verbessern können, dürften gegen Lauchhammer und Schwedt zwei Erfolge möglich sein. Andernfalls darf man sich wohl schon am Ende der Hinrunde mit den Playdowns beschäftigen.

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Kommendes Heimspiel: Oranienburger BV - BG Schwedt.  Tip-off am 18.11. um 18 Uhr in der Sporthalle der Comenius-GS.

Statistiken zum Spiel:

FG - Würfe aus dem Feld, FW - Freiwürfe, Reb - Rebounds, Ass - Assist, TO - Turnover, BG - Ballgewinn, BL - Block, PF - Persönliche Fouls, Pkt - Punkte

Video zum Spiel:

Die Ergebnisse des 5. Oberliga-Spieltages im Überblick

Quelle: www.basketball-bund.net 

Daniel Przygoda, 07.11.2017